Die erste richtige Reise mit Baby – alles richtig gemacht? 

von mama moves
Richtig reisen mit Baby

Noch als Lias in meinem Bauch war, haben mein Mann und ich immer gesagt, dass wir unser Leben mit ihm leben wollen wie bisher auch. Nur eben etwas anders. Dass wir mit ihm in Restaurants gehen werden, zum Shoppen, zum Sport, abends zu Freunden und auf Reisen. Gesagt, getan. Lias wurde in UNSERE Welt hineingeboren. Machte sie zwar ein wenig komplizierter, aber vor allem besser.

Es funktionierte. Lias war immer mittendrin statt nur dabei. Und wenn wir merkten, dass Lias mit den Eindrücken überfordert war, zogen wir uns mit ihm zurück. Beobachteten ihn genau, konnten schnell erkennen, ob er den Stillstand mit uns oder das Chaos der Welt da draußen brauchte. Dass er ganz offensichtlich ein Kind mit großer Neugier, starkem Entdeckungs- und Bewegungsdrang und Kommunikationsbedürfnis war, machte unsere Entscheidung, mit ihm eine Fernreise zu machen, ganz leicht. Und eigentlich war es nur logisch… mein Mann und ich sind leidenschaftliche Fernreisende, warum sollten wir also auf die Kanaren, in die Türkei oder nach Spanien fliegen, nur, weil wir jetzt zu dritt sind?

Richtig reisen mit Baby

Der Entscheidung, wohin es gehen sollte, ging eine lange Recherche voraus. Wir sprachen mit einem Reisebüro, Freunden, lasen in Internetforen und Hotelbewertungsportalen. Wir wollten einen schönen Strand, an dem unser Baby seinen ersten Kontakt mit Sand machen sollte und wir etwas für’s Auge hätten, wir wollten flaches, klares Wasser, in das wir ohne Badeschuhe hinein konnten und in dem die Wellen klein wie unser Baby waren. Wir wollten Wärme, aber keine unerträgliche Hitze. Wir wollten in ein Land, das sicher ist und keine zusätzlichen Impfungen erfordert. Wir wollten an einen Ort, an dem wir noch nicht waren, der aber nicht schlechter war als andere Traumziele, an denen wir schon waren. Wir wollten einen kinderfreundlichen Ort, aber keinen Club. Und wir wollten eine möglichst gute Flugverbindung mit nicht mehr als einem Zwischenstopp und einer 20-stündiger Anreise. Wir wollten letztlich auf die Seychellen.

Es dauerte noch einige weitere Tage, bis wir uns für die Unterkünfte entschieden. Wir beschlossen, einige Tage im Savoy im Norden der Hauptinsel Mahé zu bleiben und uns die Insel anzuschauen, bevor wir von dort mit dem Boot zum Hilton Seychelles Labriz Resort auf Silhouette Island aufbrechen würden (zu den Hotels selbst demnächst mehr). Der Flug sollte von Glasgow über Dubai nach Mahé gehen und insgesamt ca. 13 bzw. 15 Stunden dauern. Nun konnten die Vorbereitungen starten…

… und die eigentliche Herausforderung. Wochenlang habe ich im Internet Dinge bestellt, die ich für essentiell empfand oder die in irgendeiner Online-Packliste standen, ging immer wieder Erste-Hilfe-Guides durch, sprach mit Pharmazeuten und Freunden und dachte pausenlos an nichts anderes, als die perfekte Ausstattung für eine Fernreise mit unserem Baby. Und so kam peu á peu folgende Liste zusammen:

Richtig reisen mit Baby

1. Ein kleines Erste-Hilfe-Set inklusive Erste-Hilfe-Guide und Paracetamol für den Fall, dass Lias Fieber bekommen würde

2. Ein Täschchen mit einigen nützlichen Dingen wie: Ohrstäbchen, Wattepads, Nagelschere, Nagelknipser, Meersalz-Nasenspray, Nasensauger, Fieberthermometer, Zink-Salbe, Zahnbürste

3. Anti-Mückenspray, das auch für Babys geeignet ist

4. Alverde Baby Sonnenbalsam (sehr empfehlenswert und top bewertet)

5. Natürliches Aloe Vera Gel zur Beruhigung der Haut

6. Kalt gepresstes, rohes Kokosöl (für Massagen und Eincremen nach dem abendlichen Duschen)

7. Burt’s Bees Shampoo & Wash (sehr empfehlenswert, da zu 99,9 % natürlich)

8. Sehr viele Windeln, normale und zum Schwimmen

9. 2 Sets LSF 50 Schwimmbekleidung (bestehend aus Shirt und Shorts. Unsere sind von Next)

10. 1 Sonnenmütze mit LSF 50, 2 weitere Kopfbedeckungen

Richtig reisen mit Baby

11. 1 Cape-Badetuch mit LSF 50

12. Einige T-Shirts (in hellen Farben, aus Baumwolle und eine Nummer zu groß, damit sie luftig bleiben)

13. Einige langärmlige, luftige Baumwoll-Shirts / Hemden

14. Einige kurze Shorts

15. 2 lange Leinenhosen

16. 2 Schlafanzüge (falls der Raum zu stark klimatisiert wird)

17. 2 wasserfeste Spielzeuge (Plastik)

18. 3 von Lias’ Lieblingsspielzeugen und 1 Lieblingskuscheltier

19. 2 Paar Socken (für den Flug)

20. Ein Schwimmring

21. Buggy (Unseren Bugaboo Cameleon mit Sportsitz)

22. Wegwerf-Lätzchen + ein richtiges Silikon-Lätzchen

23. 2 Milchflaschen

24. 1 Schnabeltasse

25. Plastikschüssel + Deckel + 3 Löffel

26. In Gefrierbeuteln vorportionierte Getreideflocken für den Nachmittag / Abendbrei

Richtig reisen mit Baby

27. Genügend Mittag- und Nachmittagsmahlzeiten (zur Sicherheit, obwohl die Hotels und Airline Babynahrung angeboten haben)

28. 1 Dose Baby-Premilch (Aptamil)

29. Thermoskanne

30. Thermos-Tasche (zum Kühlen / Warmhalten von Milch)

31. Feuchttücher (für den Po)

32. Feuchttücher (für Gesicht und Hände)

33. Spezielle Desinfektionstücher für Oberflächen und auch Schnuller

34. Mehrere Schnuller

35. Reisetube Waschmittel

36. Spucktücher

37. Ergobaby

38. Dünne Woll-Decke

39. Reinigungsbürste für die Flaschen

40. Hand-Desinfektionsmittel (für uns, nicht für Lias)

Was wurde genutzt, was nicht?

1. Nicht genutzt / nicht nutzen müssen

2. Bis auf das Nasenspray und den Nasensauger genutzt

3. Glücklicherweise nicht nutzen müssen, da Lias nicht gestochen wurde (vermutlich weil ich schon alle Mücken angezogen habe)

2 x täglich genutzt

5. Einige Male genutzt

6. Täglich abends nach dem Duschen / Baden genutzt

7. Täglich zum Duschen / Baden genutzt, um Sonnenmilch, Sand und Meerwasser abzuspülen

8. Selbstverständlich genutzt, leider so intensiv, dass wir Windeln für sehr viel Geld nachkaufen mussten.

9. Genutzt. Gut, dass wir 2 Sets hatten, denn so konnten wir ihm am Nachmittag zum Schwimmen ein frisches Set anziehen konnten und das Set vom Vormittags-Planschen trocknen konnte.

10. Immer genutzt

11. Genutzt

12. Genutzt

13. Genutzt

14. Genutzt

15. Nicht genutzt, es war einfach zu heiß und die Mücken waren keine Gefahr

16. Nicht genutzt, haben unseren Raum nur leicht gekühlt und im T-Shirt + Windel war es am angenehmsten

17. Genutzt – allerdings war Lias im Urlaub vielmehr an den banalsten Gegenständen interessiert. Spielte lieber mit Stuhlbeinen, Servietten, Plastikbechern usw. als mit seinem eigenen Kram.

Richtig reisen mit Baby

18. Genutzt

19. Genutzt

20. Wenige Male genutzt, Lias hat lieber „frei“ geplantscht

21. Täglich genutzt, Vorteil: Kind kann spazieren gefahren werden oder auch mal im Wagen schlafen

22. Genutzt

23. Da Lias mittlerweile bevorzugt Milchnahrung statt aus der Brust trinkt, haben wir natürlich auch beide Flaschen genutzt

24. Intensiv genutzt (wegen der Hitze haben wir extrem darauf geachtet, dass Lias viel Flüssigkeit bekam)

25. Genutzt, aber nicht immer. Manchmal ließen wir sein Essen auch im Restaurant-eigenen Geschirr erwärmen und bringen oder ließen Lias Obst / Pudding aus den Quetschbeuteln heraus saugen (Urlaubs-Ausnahme, aber er liebt das!)

26. Genutzt, aber weniger als gedacht. Haferflocken + Milch + Obst werden in allen Restaurants oder Supermärkten angeboten. Der Vorteil der eigenen Schmelzflocken aber war, dass wir Lias  seinen Brei auch unabhängig von unseren Mahlzeiten geben konnten, also zum Beispiel einfach zwischendurch im Hotelzimmer.

27. Ebenfalls weniger genutzt, als vermutet. Wir ließen Lias auch mal im ersten Hotel auf Mahé etwas zubereiten, da die Küchenchefs sehr kooperativ waren und die Wünsche problemlos umsetzten. Im Hilton auf Silhouette Island jedoch nicht, da bekam Lias Mittagessen aus den Quetschis.

Richtig reisen mit Baby

28. Genutzt

29. Genutzt

30. Genutzt

31. Genutzt

32. Genutzt (seeeehr praktisch, vor allem unterwegs!)

33. Genutzt

34. Nur einen genutzt

35. Genutzt (sehr häufig)

36. Genutzt

37. Bei Wanderungen, die die Mitnahme des Kinderwagens unmöglich machten, gern genutzt

38. Genutzt

39. Genutzt

40. Genutzt

Was uns letztlich gefehlt hat

• Eine zusätzliche Packung Windeln

• Eine Transporttasche für den Bugaboo oder ein kleiner Buggy. Auf dem Hinweg hat Emirates unseren Kinderwagen am Gate (wir konnten ihn also bis zum Boarding mitnehmen) in Schutzfolie verpackt, auf dem Rückweg allerdings nicht, und da ist er leider beschädigt worden. Und zwar so, dass wir ihn nicht mehr nutzen können. Den Schaden haben wir natürlich bei der Airline gemeldet und werden höchstwahrscheinlich den Wiederbeschaffungspreis erhalten, ärgerlich ist es trotzdem.

• Eine Sonnenbrille. Lias hasst es, wenn ihm die Sonne ins Gesicht scheint, wir dachten aber auch, er würde keine Sonnenbrille akzeptieren, da er sich alles aus dem Gesicht streicht, was da nicht hingehört. Im Urlaub bekam er eine Sonnenbrille geliehen und er fand es super – auch, weil er sich endlich mit dem Gesicht zur Sonne wenden konnte.

• Und eventuell würden wir beim nächsten Mal einen langärmligen und einteiligen Schwimmanzug für Lias kaufen, da das Shirt immer hoch rutschte.

Richtig reisen mit Baby

Helle, luftige, lockere Baby-Baumwollkleidung für den Sommerurlaub

Vor Ort: Für das Baby nur das Beste

Für uns war diese lange Reise nicht nur logistisch eine Herausforderung, sondern auch emotional, schließlich wollten wir es auch für Lias so angenehm wie möglich gestalten. Also waren wir bemüht, von Anfang all seine Bedürfnisse zu erkennen und zu befriedigen, um mentalen und physischen Stress zu vermeiden. Rückblickend kann ich euch nun folgende Tipps mit auf den Weg geben:

1. Routine einhalten oder alternativ eine Urlaubsroutine einführen

Da wir zu den Seychellen nur 3 Stunden Zeitverschiebung haben, war eine komplette Umstellung bzw. zeitliche Eingewöhnung gar nicht nötig. Und da Lias auf den beiden Flügen sehr viel geschlafen hat, war er bei unserer Ankunft auf den Seychellen um 6.30 morgens top fit. Alles weitere – Schlafenszeiten / Essenzeiten / Spielzeiten gab er uns in den ersten beiden Tagenselbst vor und wir reagierten darauf mit einer eigenen Urlaubsroutine. Sie sah dann so aus, dass wir mit Lias zum Frühstück gingen, sobald er wach war (gg. 8.00 wachte er auf, gg. 9.00 ging es zum Frühstück), da er dann in bester Stimmung war und sich auch im Restaurant sehr gut allein beschäftigen konnte – und wir friedlich frühstücken durften. Wir gingen anschließend mit ihm ins Wasser, ließen ihn bis zu einer Stunde im Wasser oder in der Pool-Area spielen, gingen zurück ins Zimmer, dort wurde er kurz abgeduscht, frisch gewickelt und in neue Klamotten gesteckt, er bekam eine Flasche Milch und schlief 2 Stunden (von 11 bis 13 Uhr oder 11.30 – 13.30). Danach bekam er entweder auf dem Zimmer oder bei unserem Lunch im Restaurant seinen Brei. Danach verbrachten wir unsere Zeit meist mit einem Ausflug an den Strand, zur Promenade, waren auf dem Hotelgelände unterwegs, gemeinsam beim Sport oder wanderten in die Natur. Bevor Lias sein nächstes, aber dann kurzes Nickerchen hielt, bekam er noch etwas Obstbrei (gg. 15 Uhr). Zwischen 16 und 18.30 / 19 Uhr war er dann wieder wach und wir spielten mit ihm oder zeigten ihm Tiere, Pflanzen oder andere Dinge, die ihn interessierten, gingen auch nochmal in den Pool oder ins Meer. Danach wurde er im Hotelzimmer gebadet, mit Kokosöl massiert, bekam seinen Abendbrei und gg. 18.30 / 19.00 fielen ihm wieder die Augen zu. Manchmal im Kinderwagen, manchmal im Bett, dann wurde er aber in den Kinderwagen umgeladen und wir nahmen ihn mit zum Dinner. Meist wurde er während des Dinners wach, war nur noch bedingt geduldig und ließ uns spüren, dass er eigentlich wieder zurück ins Bett wollte. Also wir wieder zurück, er bekam noch eine Flasche Milch und schlief dann schnell wieder ein.

Ich kann einen geregelten Tagesablauf für ein entspanntes Zusammensein mit Baby also nur empfehlen! Natürlich kann man ihn nicht immer einhalten, auch wir waren mal einen ganzen Tag lang im Auto unterwegs und Lias musste im Autositz schlafen – entscheidend ist nur die Balance! Wenn es mal einen Tag turbulenter zugeht, sollte der nächste Tag dann voller Harmonie und Ruhe sein.

Aber letztlich gilt: Hört auf euer Baby!

2. Großzügig planen – oder aber gar nicht

Mit einem Baby zu reisen bedeutet die Welt im Mikrokosmos zu betrachten. Wir fangen quasi bei Null an. Alles, was wir für selbstverständlich halten, ist für das Baby neu. Ihm genügend Zeit zu geben, die Dinge gründlich zu beobachten, zu untersuchen und sie hinterher zu verarbeiten (Stichwort: Routine —> Ruhepausen), ist deshalb mein Tipp Nummer 2. Achtet darauf, wofür sich euer Baby interessiert – sei es ein Hydrant, ein Blatt oder eine Wasserpfütze – und haltet euch dort geduldig auf, bis das Baby sein Interesse verliert. Es kommt euch so profan vor, ist für die Entwicklung und auch die Stimmung aber enorm wichtig. Ein straffes Touri-Programm oder gar Termine sind deshalb nichts für Familien mit kleinen Wesen. Es führt nur zu Stress, sowohl beim Baby als auch bei den Eltern.

In unseren Hotels gab es beispielweise Restaurants, die eine Reservierung erforderten. Wir hatten es anfangs einige Male versucht und sind meist gescheitert, weil Lias den Termindruck spürte und dann erst Recht nicht mitspielte. Er blieb dann extra lange wach, obwohl wir ihn mit allen Mitteln zum Schlafen bringen versuchten. Da das Abendessen schon in seine Schlafenszeit fiel, kam er schlafend im Kinderwagen mit ins Restaurant, denn wach sein wäre keine Option gewesen. Es stresste uns alle, also sind wir letztlich nur noch in die Buffet Restaurants gegangen, und zwar dann, wenn jeder einzelne von uns bereit war.

Anderes Beispiel: Ausflüge. Wir hielten Lias vor dem Urlaub für extrem tough und belastbar – das tun wir nach dem Urlaub immer noch, aber mit einer kleiner Ergänzung in der Fußnote. Lias ist ein toller Weggefährte, der faszinierend viel miterleben möchte – dies aber bis zum Anschlag ausreizt und im nächsten Augenblick vor Erschöpfung und Überforderung zusammenfällt. Dies äußert sich in Wutanfällen oder augenblicklichem Einschlafen. Glücklicherweise erkannten wir dies schon am zweiten Tag und entschieden uns gegen ganztägige Unternehmungen oder gar ein Island Hopping, bei dem man auch noch viele Stunden auf einem Boot verbracht hätte. Klar, der Urlaub wird auf diese Weise zwar weniger abenteuerlich und kulturell wird man ebenfalls weniger bedient, hat dafür aber ein fittes, gesundes, zufriedenes Kind und somit auch selbst einen großen, grünen Haken hinter seinem persönlichen Entspannungsbarometer.

3. Offenheit und Mut lehren

Ich glaube daran, dass es wichtig ist, Kindern von Anfang an Toleranz, Weltoffenheit, Mut und Neugierde beizubringen. Ein respektvoller, aber barrierefreier Zugang zu Kulturen aller Welt ist in meinen Augen ein Schlüssel zu einem guten, ehrenhaften, ehrlichen Charakter. Ich lasse es deshalb zu, wenn fremde aber freundliche, herzliche Menschen Lias auf den Arm nehmen wollen, wenn Kinder auf ihn zugehen und ihn von Kopf bis Fuß abtasten, wenn Lias mit anderen Babys „tobt“, obwohl ich ihn am liebsten vor blauen Flecken oder fremden Fingern in seinem Auge beschützen würde, wenn Lias Sand oder eine ihm noch unbekannte Frucht (wie zum Beispiel eine frische Maracuja) essen möchte. Ich möchte, dass Lias mutig und offen in die Welt hinaus geht und keine Ängste hat. Denn auch ich wurde so erzogen und sage heute, dass diese Offenheit eine meiner größten Stärken ist und eine, die ich der Erziehung meiner Eltern verdanke.

4. Babys gehören in den Schatten

Ein ganz trivialer, aber ein ganz wichtiger Tipp für Sommerreisen: Das Baby sollte möglichst wenig in die Sonne. Man kann förmlich sehen, wie Wärme und UV dem kleinen Wesen zusetzen, wie viel Flüssigkeit, Schlaf und Ruhe es dann braucht, Deshalb es am besten gar nicht erst so weit kommen lassen und schattige Plätzchen suchen. Beim Baden natürlich meist nicht möglich, aber kurz ist ja auch völlig ok. Außerdem kann ich empfehlen, den Mittagsschlaf im kühlen Zimmer und nicht im Kinderwagen oder auf der Liege unter einer Palme stattfinden zu lassen, da das Kind sich dann zumindest einmal am Tag gut akklimatisieren kann. Lias freute sich sichtbar täglich über seinen kühlen Mittagsschlaf, der nicht selten über 2 Stunden dauerte und ihm extrem viel Power zurück gab.

5. Ruhe bewahren

Ein Baby ist ein sensibles, kleines Menschlein und kein vorprogrammierter Roboter. Wenn ein Baby im Flieger, im Restaurant oder im Pool weint, ist es die normalste Sache der Welt und wer das anders sieht, hat ein Problem. Unser – das der Mütter – sollte nur sein, wie wir die Welt unseres Kindes wieder in Ordnung zu bringen. Es geht ihm nicht gut, es braucht uns, unsere Aufgabe ist es, da zu sein und zu helfen. Und nicht, sich um die Reaktion der anderen zu scheren! Und ich kann versichern: Je ruhiger wir bleiben und uns nur auf unser Baby konzentrieren, desto schneller ist das „Problem“ vom Tisch.

6. Schlau machen, gut vorbereiten

Es macht Sinn, sich vor der Reise über Klima, Impfungen, Risiken, die Flughäfen, Airlines und Hotels zu informieren, um das Packen effizient und den eigenen Kopf etwas freier zu machen. Wir riefen zuvor beispielsweise bei der Airline (Emirates) an, um sicherzustellen, dass wir Vorderwand-Sitzplätze mit Bassinet hatten und um nachzufragen, wie viel Freigepäck uns zustünde (bei Emirates: 30kg pro Erwachsener, 10 kg pro Kind + 7 kg Handgepäck pro Erwachsener, 5 kg Handgepäck pro Kind, Kinderwagen frei). Also hatten wir 2 große Koffer und 1 kleinen Koffer aufgegeben, hatten als Handgepäck eine Wickeltasche (am Wagen), einen Handgepäckkoffer, einen Rucksack und verstauten eine Decke, Spielzeuge und anderen Kleinkram in der unteren Tasche am Kinderwagen. Und wir erfuhren, dass uns am Flughafen Dubai für die Aufenthaltsdauer ein Leih-Buggy zur Verfügung gestellt werden würde. Optimal. Wir sprachen auch mit den Hotels, fragten nach Essen für das Baby, überlegten danach, wie viel eigenes noch Sinn machen würde. Und wir lasen sehr viel über das Wetter (wussten, dass es sehr heiß werden würde), wussten, dass die Seychellen sehr teuer sind und auch, dass die Seychellois so kinderlieb sind, dass sie das Baby auch gern einfach ungefragt auf den Arm nehmen würden (und so war es auch). Also: Gut informiert reisen!

7. Mit Baby fliegen – ganz entspannt

Das Fliegen mit Baby ist sicherlich ein Faktor, der den meisten Eltern Kopfschmerzen bereitet. Und hier gibt es vermutlich kein Wundermittel, das garantiert, dass alles glatt läuft. Wir haben uns im Vorfeld keine großen Gedanken gemacht und sind ganz entspannt in den Flieger gestiegen – und vielleicht war das auch das, was auch Lias zur Ruhe brachte. Ich gab ihm beim Start die Flasche, er schlief ein, als das Bassinet gebracht wurde, habe ich ihn umgelegt, und dort schlief er mehrere Stunden. Wenn er wach war, haben wir uns mit ihm beschäftigt, indem wir ihm Spielzeuge gaben, Broschüren, Plastiktüten, er spielte selbständig auf dem Boden oder auf unserem Schoß, er flirtete mit anderen Passagieren, ließ sich von den Stewardessen betüddeln, wollte auch mal herumgeführt werden oder einfach nur aus dem Fenster gucken. Bei der Landung schlief er entweder auf meinem Arm, trank oder spielte und es ging ihm glücklicherweise immer gut. Natürlich hatte er auch mal seine quengeligen Momente, aber mit Umarmungen, Milch oder der richtigen Ablenkung waren auch die überstanden. Mein Tipp zum Fliegen: Nicht stressen lassen, keine Pläne schmieden, möglichst relaxed sein und dem Baby so das Gefühl geben, dass alles in bester Ordnung ist. 

Nicht nur Baby’s erste Reise – auch Mama’s!

Machen wir uns nichts vor – Reisen mit einem Kind ist Reisen on a whole new level. (Fast) nichts mehr so, wie es mal war. Man kann froh sein, wenn man geschafft hat, ein Buch zu Ende zu lesen. Denn wenn das Kind mal schläft, schläft man selbst auch oder hält das fahle Gesicht in die Sonne – um zumindest ein wenig Bräune zu bekommen. Was gleich geblieben ist, ist jedoch der Inhalt meines Koffers. Ich habe trotzdem schöne Kleidung mitgenommen, Schmuck, hohe Schuhe, Make-up und Glätteisen und ich habe mich trotzdem jeden Abend für’s Dinner zurecht gemacht. Warum auch nicht? Ich bin schließlich nicht nur mit meinem Sohn, sondern auch mit meinem Mann im Urlaub. Wir hätten auch gern einen Abend oder Nachmittag nur für uns gehabt, für ein schönes Dinner oder einen Tauchgang, haben dafür sogar eine Babysitterin organisiert. Als Lias aber einen starken Husten bekam, wollten wir ihn nicht auch noch mit unserer Abwesenheit belasten. Fremder Ort, fremde Person, Krankheit, viele Eindrücke – es fühlte sich falsch an. Die Entscheidung dagegen hingegen fühlte sich richtig an und da war es auch gar nicht mehr so schlimm, auf die Zweisamkeit zu verzichten. Und es gibt ja auch noch die Momente, in denen das Baby schläft… 😉

Richtig reisen mit Baby

Happy Socks für einen happy Flug

Oh, beinah hätte ich vergessen, das Wichtigste zu erwähnen: Kamera mitnehmen und griffbereit halten! Ein Baby entwickelt sich auf Reisen enorm und kommt mit Dingen in Berührung, die es zuhause nicht gibt, also wäre es unheimlich zu schade, diese Meilensteine nicht festzuhalten!

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9 Kommentare

Miriam 16. Februar 2017 - 17:03

Hallo, gerade lese ich Deinen Artikel. Wir fliegen in zwei Wochen mit unserer 7 Monate alten Tochter auf die Seychellen und verbringen die erste Woche auch im Savoy. Kannst Du es empfehlen oder gibt es etwas worauf wir im Hotel achten sollten?
Liebe Grüße
Miriam

Antworten
mama moves 16. Februar 2017 - 19:37

Hi Miriam, Lias war zu dem Zeitpunkt 6 Monate alt und es war ein wunderbares Alter für die Seychellen! Allerdings war es doch ziemlich heiß und schwül (das war im April) also achtet am besten auf genügend Abkühlung und Ruhe im Hotelzimmer, vor allem zur Mittagszeit. Beim Savoy gibt es nichts zu beachten, es ist ein ordentliches Hotel, das aber nicht umhaut. Personal ist sehr nett und kocht für Babys alle Mahlzeiten, wenn man es mit dem Koch abspricht. Habt einen tollen Urlaub! Liebe Grüße, Yavi

Antworten
Baby on Board: Savoy & Mahé Roadtrip, Seychellen - mama moves 25. April 2016 - 17:26

[…] planten und organisierten und wie sie zum vollen Erfolg wurde, habe ich euch bereits in meinem Erste-Reise-mit-Baby-Guide erzählt. In diesem und nächstem Beitrag nehme ich euch mit an die Orte, die wir in den 2 […]

Antworten
Kathrin 24. April 2016 - 20:21

Ist es seltsam, dass auch ich als (Noch-)Nicht-Mama deine Artikel mit Baby-Content so gern lese? Es war mal wieder sehr inspirierend! Deine liebevolle und gleichzeitig gelassene Art, mit der du das Leben mit Kindern gestaltet, bewundere ich total und deine Erziehungsziele in Bezug auf Offenheit und Mut sind so super! Ich hoffe sehr, ich krieg das zumindest ansatzweise auch so gut hin, wenns bei mir mal so weit ist!

Liebe Grüße
Kathrin von https://loveisallyouneed19.wordpress.com

Antworten
mama moves 24. April 2016 - 20:41

Das ist für mich ein besonders schönes Feedback! Ich hoffe sehr, dass ich irgendwann von dir lesen werde, dass du ebenfalls Mama wirst 🙂 Liebste Grüße, Yavi

Antworten
Jini 24. April 2016 - 19:43

Juhu… 🙂

Vielen lieben Dank für diesen Blogeintrag!! Habe es gerade so genossen es zu lesen und fühle mich jetzt sicherer… denn auch wir fliegen im Juni mit unserem 7 Monate alten Jungen im Urlaub 🙂
Deine Checkliste werde ich auch zu meiner machen und danke dir für die tollen Tipps!!!

Du bist eine wundervolle Mami

Sei lieb gegrüßt, Jini

Antworten
Svenja (Svenni_V) 24. April 2016 - 14:41

Liebe Yavi,
ich habe schon sehnsüchtig auf deinen neuen Blogeintrag gewartet, wobei dieser ja fast einem Roman gleicht Umso schöner, denn ich liebe deine Tipps,Erfahrungsberichte und deinen Humor bzw. deine Art zu schreiben. Waaaaahnsiiinnnn, was ihr alles dabei hattet! Ich kann mir gar nicht vorstellung , dass diese Sachen alle in die 3 Koffer passen Ich freue mich schon riesig auf unsere erste Reise mit der kleinen Maus, die ja nun auch erst geboren werden soll im August. Ich danke dir auch nochmal für deine Snapzeit, in der du mir meine Fragen beantwortet hast. Wir sind jetzt schon am recherchieren und überlegen, wo unsere erste Reise wohl hingehen könnte. Eine tolle Vegetation, einen wunderschönen Strand und ein Hauch vom „verlassene Insel“ Flair wäre ein Traum! Eigentlich genauso, wie euer Urlaub ausgesehen hat. Trotzdem würdet ihr dort nicht wieder hinfliegen und gerade deshalb bin ich mega auf deinen Hotel-Bericht gespannt. Denn die gleichen Kriterienm haben wir auf jeden Fall – auch was die Ansprüche an Flugzeit,Hitze und den Umgang mit Kindern angeht. Alles Liebe, Svenja und Babymädchen L.

Antworten
Jutta 24. April 2016 - 14:22

Hey Yavi!

Schöner Text! Wirklich, ganz toll!
Unserer erster Urlaub zu dritt führte uns „nur“ nach Mallorca und Y war da schon 11 Monate alt. Auf Mallorca gibt es Drogerie-Märkte wie zu Hause, also viel das Mitnehmen von Windeln, Milchpulver(was ich letztendlich für nur eine einzige Flasche – Y`s letzte Falsche seines Lebens – geöffnet habe) und Brei/Mittagsgläschen weg. Außerdem verbrachten wir den urlaub auf der Finca von Freunden, es gab also die Möglichkeit zu waschen. Unschlagbar!
Ganz wichtig finde ich den Punkt „Sonne, Schatten, Wärme“.
Ich hatte die ersten Tage im Urlaub, im Bezug auf Y, echt Angst. Vor der Sonne, der Wärme(„Hilfe, mein Baby kriegt nen Sonnenbrand, Sonnenstich, Hitzschlag…“). Erst als wir einen Strand mit natürlichem Schatten gefunden hatten, Y den Sonnenhut, das eincremen akzeptierte und auch der Wärme entsprechend reichlich Wasser zu sich nahm, ich mich akklimatisiert hatte, konnte ich anfangen den Urlaub zu genießen.
Alles in allem ist es echt aufregend mit Baby zu reisen. Und: Wir haben tolle Leute, andere Eltern, kennen gelernt, die wir, ohne Kind, vielleicht nicht kennen gelernt hätten.

Welcome back at home!

LG

Jutta

Antworten
Grit 24. April 2016 - 14:04

Liebe Yavi, danke – dein Artikel kommt für mich „wie gerufen“ ☺️ Wir fliegen nächste Woche mit unserer Tochter (4 Monate) nach Florida und ich befinde mich in der Vorbereitungsodysee. Schön, dass du und deine Familie eine schöne Zeit hattet und wieder gesund Zuhause angekommen seid. Liebe Grüße, Grit

Antworten

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